Edelstahl im Wasserfilter

Wasserfilter aus Edelstahl – ist das wirklich gut?

Sind Wasserfilter aus Edelstahl wirklich die besten? Wenn es um Wasserfilter geht, ist die Materialfrage eine der wichtigsten. Wasser ist schließlich ein Lösungsmittel und es kommt am Ende entscheidend darauf an, das das gereinigte Wasser nicht aus dem Material des Wasserfilters selber wieder verunreinigt wird.

Ganz besonders wichtig wird dies bei extrem reinem Wasser, wie es aus Destilliergeräten oder Umkehrosmoseanlagen kommt. So ein sehr reines Wasser hat nämlich ein viel stärkeres Bestreben Stoffe aus seiner Umgebung in sich zu lösen, als dies bei einem weniger stark gereinigtem Wasser, wie es z.B. aus Aktivkohlefiltern kommt, der Fall ist.

Können Kunststoffe gefiltertes Wasser wieder verunreinigen?

Häufig werden Wasserfilter aus Kunststoffen wie Polypropylen oder Polyethylen aufgebaut. Viele Menschen haben Bedenken, das diese Kunststoffe unerwünschte Stoffe an das Wasser abgeben könnten. Die Filmdokumentation „Plastic Planet“ zeigt deutlich, das diese Bedenken berechtigt sind! Dazu muss man aber sagen, das nicht klar nachgewiesen ist, welche Stoffe der Kunststoff ans Wasser abgeben kann. Andererseits ist aber auch nicht bewiesen, das der Kunststoff nichts ans Wasser abgibt. So bleibt ein unbekanntes Risiko.

Ist Edelstahl besser?

Teekessel aus EdelstahlEdelstahl gilt nicht nur im Haushalt als eines der beständigsten Materialien. Bis vor kurzem war ich davon überzeugt, das dies auch einer der besten Werkstoffe für Wasserfilter sei.

Angeregt durch einen Freund, der schon länger sein Teewasser nur in einem Teekessel aus Glas kocht, habe ich nun auch so einen Teekessel ausprobiert.

Wir trinken vor allem im Winter gerne einfach nur heißes Wasser, ohne Tee.

Als wir das erste Wasser aus unserer Umkehrosmoseanlage Aquamichel Mini mit dem neuen Glas-Teekessel warm machten, war die Überraschung groß. Ein deutlicher Unterschied im Geschmack, im Vergleich zum alten Edelstahl Teekessel.

Teekessel aus GlasDieser Geschmacksunterschied ist schwer zu beschreiben. Das Wasser aus dem Glaskessel schmeckte irgendwie runder, das aus dem Edelstahl Kessel eher leicht metallisch.

Aus dieser Erfahrung habe ich was wichtiges gelernt: Edelstahl macht etwas mit dem Wasser. Entweder gibt es Stoffe ans Wasser ab oder es wirkt auf einer anderen energetischen Ebene auf das Wasser ein. Ob tatsächlich Stoffe ans Wasser abgegeben werden, kann ich an dieser Stelle nur vermuten, aber nicht beweisen.

Dann ist auch noch zu beachten, dass heißes Wasser viel reaktiver als kaltes ist. Die hier beobachteten geschmacklichen Veränderungen fallen wesentlich schwächer aus, wenn nur kaltes Wasser mit Edelstahl in Berührung kommt. Möglicherweise so schwach, dass sie nicht mehr wahrgenommen werden.

Grundsätzlich zeigt dieser Vergleich aber doch, dass beim Kontakt von reinem Wasser mit Edelstahl der Edelstahl irgend eine Art von Spur im Wasser hinterlässt.

Was ist eigentlich Edelstahl?

Edelstahl ist erst mal die Bezeichnung für einen edlen Stahl, damit ist ein besonders reiner Stahl gemeint. In der Praxis ist dieser Begriff aber immer in einem engeren Sinn gemeint und bezeichnet eine Legierung für einen rostfreien Stahl. Eine Legierung ist eine Mischung mehrerer Metalle. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Edelstahl Legierungen mit recht unterschiedlichen Materialeigenschaften.

Eine der häufigsten Legierungen ist der V2A Edelstahl, der auch in der Küche fast überall anzutreffen ist. Sehr bekannt im Haushalt ist der 18/10 Edelstahl, der auch ein V2A Edelstahl ist. Mein oben gezeigter Teekessel ist auch aus 18/10 Edelstahl. Diese V2A Edelstähle sind Legierungen die neben dem Eisen auch Chrom und Nickel enthalten. Das macht sie rostfrei.

Weit verbreitet ist auch der V4A  Edelstahl, der noch korrosionsbeständiger als der V2A ist. V4A Edelstahl enthält neben Chrom und Nickel noch zusätzlich Molybdän.

Wasserfilter aus Edelstahl – geht das gut?

Auf der rein chemischen Ebene betrachtet könnte theoretisch Chrom oder Nickel oder beim V4A auch Molybdän vom Edelstahl ans Wasser abgegeben werden. Nun ist es in einer solchen Legierung aber so, das diese Stoffe sehr fest darin gebunden sind. In welchem Umfang das reine Wasser in der Lage ist solche Legierungsbestandteile aus dem Stahl zu lösen ist mir nicht klar. Wenn das in deutlich messbaren Mengen passieren sollte, müsste sich die Stahlqualität nach einiger Zeit verändern / verschlechtern.

Aber selbst wenn Chrom oder Nickel nur in geringsten Mengen an das reine Wasser abgegeben werden, bedeutet das nicht automatisch, das es harmlos ist. Chrom(III) Verbindungen kommen zum Teil in unserm Körper vor. Chrom(IV) Verbindungen sind dagegen äußerst giftig für uns. Nickel kann die bekannte Nickel Allergie auslösen. Molybdän kommt auch als Spurenelement in unserem Körper vor. Molybdänstaub und Molybdänverbindungen, vor allem wasserlösliche, werden als leicht giftig eingestuft.

Mein Fazit

Für mich bedeuten diese Erkenntnisse:

  • Man kann nicht pauschal sagen, das ein Wasserfilter aus Edelstahl besser als einer aus Kunststoff ist.
  • Auch Edelstahl hat das Risiko, Reinstwasser negativ zu beeinflussen.
  • Zum Erhitzen von Reinstwasser verwende ich nur noch Glas anstatt Edelstahl.

Gekocht wird Reinstwasser nur noch im Teekessel aus Glas

Teekessel aus GlasBei uns wird Reinstwasser nur noch in so einem Teekessel aus hitzebeständigem schwermetallfreiem Borosilikat Glas gekocht. Dieser Teekessel kann auf fast allen Heizquellen erwärmt werden:

  • klassischer Elektroherd mit Herdplatte oder Ceranfeld.
  • Gasherd, am besten mit Flammverteiler.
  • Eisenplatte auf einem Herd mit Holz oder Kohlenfeuer.

Nur auf einem Induktionsherd wird dieser Teekessel nicht warm werden.

Dieser Teekessel mit 1,75 Liter Inhalt kostet um die 30€ und kann hier (Werbung) bestellt werden. Eine kleinere elegantere Variante mit 1,2 Liter Inhalt gibt es hier (Werbung).

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30 Meinungen zu “Wasserfilter aus Edelstahl – ist das wirklich gut?

  1. stefan sagt:

    Hallo zusammen
    ich weiss einfach soviel, dass in der Chemieindustrie praktisch immer Glas oder Plastik verwendet wird, da metallische Materialien chemische Prozesse auslösen können. Könnte mir vorstellen, dass Edelstahlgefässe eine ähnliche Wirkung auf Wasser haben.

  2. Renate sagt:

    Grüß euch,
    welche Keramiktöpfe sind hochwertig und am besten geeignet? Kennt jemand eine
    Adresse/Firma…?
    Vielen Dank
    Renate

    • Marcel sagt:

      Hallo Renate,
      bin hier zufällig auf die Seite gestoßen. Wir haben uns letztes Jahr einen Römertopf geholt. Ist aber eine Edition vom Oberkoch Lafer mit der du auch anbraten kannst. Wir sind sehr zufrieden und können es nur weiter empfehlen.

      Beste Grüße
      Marcel

    • Michael sagt:

      Hallo Cornelia,

      Der gezeigte Wasserkocher aus Glas kann auch auf Infrarot-Kochplatten verwendet werden. Nur auf Induktionsherden funktioniert das nicht.

      Herzliche Grüße
      Michael

      • Katharina sagt:

        Hallo Michael, ich vermute, Claudia (wie auch Elke weiter unten) hat einen eigenständigen elektro Wasserkocher aus Glas gemeint – nicht den Teekessel aus Glas, der auf den Herd gestellt werden muss. Ich hatte mal einen aus Glas, der allerdings unten eine Edelstahl-Heizplatte eingebaut hatte (in den Glasbehälter). Wäre ja immerhin weniger Kontakt mit Edelstahl…

    • Michael sagt:

      Nein, bei der Herstellung von Polyethylen oder Polypropylen werden solche Weichmacher nicht benötigt.

      Herzliche Grüße
      Michael

    • Michael sagt:

      So eine Keramik habe ich noch nicht ausprobiert. Ich könnte mir aber vorstellen, das es gut funktionieren wird. Müsste man einfach mal testen.

      Herzliche Grüße
      Michael

  3. Roland sagt:

    Hallo Michael,
    wie sieht es mit Borsäure oder anderen Stoffen aus, die vermutlich in kleinsten Mengen (Abrieb durch reines Wasser) ins Trinkwasser gelangen aus?
    Liebe Grüße aus Wien

  4. Elke sagt:

    Hallo Michael , ich bin soeben hier angemeldet , und nun lese ich das mit dem Wasserkocher . Ich mache mir sooo gerne tee, und nun? Ich habe induktion Herd . Wie sieht es denn aus mit einem glaswasserkocher.? Benutze seid 1 Jahr Edelstahl. Der muss nun weg aber weiß ja nicht wie ich heißes Wasser nun machen soll! :(( Wie sieht es aus mit Keramik Tropf , das erwähnst du ja auch, Könnte ich darin eher Wasser erhitzen Liebe Grüße,Elke

    • Michael sagt:

      Hallo Elke,

      mit einem Induktionsherd hast du schlechte Karten. Der Glaswasserkocher funktioniert da leider nicht. Ein rein keramisches Gefäß wird auch nicht funktionieren, da es keinen Strom leitet. Wenn du beim Induktionsherd bleiben möchtest nimmst du am besten weiterhin Edelstahl.

      Ich finde Induktionsherde grundsätzlich bedenklich und würde mir so einen nie anschaffen. Dort werden starke elektromagnetische Felder erzeugt, die im Boden der Töpfe wiederum starke Ströme erzeugen. Diese Ströme machen dann die Wärme. Die Elektromagnetischen Felder, die dabei im Spiel sind haben vermutlich auch eine Auswirkung auf das Wasser, gut erforscht ist das aber noch nicht. Klar ist aber, das es ein recht unnatürlicher Prozess der Wärmeerzeugung ist. Noch schlimmer ist die Mikrowelle in diesem Punkt.

      Vielleicht hast Du einen alten kleinen 1-Platten Kocher mit einer klassischen alten Herdplatte im Haus und kannst den nutzen um Wasser zu kochen.

      Herzliche Grüße
      Michael

  5. Sergio sagt:

    Hallo Michael,
    ich werde mir in den kommenden Tagen die „Minimus“ bei Dir bestellen. Vorab interessiert es mich, ob ich meine Espressomaschine (Siebträger) mit Kunststofftank bzw. Leitungen und Edelstahltank mit einer 50/50 Mischung aus Trinkwasser und gereinigtem Wasser betreiben kann. In einem Deiner Videos empfiehlst Du diese Mischung für Kleinkinder.
    Besten Gruß und Kompliment für Deine Produkte und sehr informativen Erläuterungen!
    Sergio

  6. Ralph sagt:

    Ich nutze diese Wasserkessel seit Jahren fast täglich fürs Wasserkochen für Tee, mir ist aufgefallen, dass dieses Phänomen nicht auftritt, wenn man auf Stufe 5 anstatt 6 (Maximum) das Wasser aufkocht. So dauert es nun 15 Minuten für 2 Liter anstatt 13 Minuten, aber die Kanne springt nicht mehr von alleine umher wenn das Wasser kocht, da die Hitze besser ans Wasser abgegeben werden kann und sich das Glas nicht auf über 100 °C erhitzt.
    Den Deckel sollte man einfach runternehmen beim Kochen und erst danach drauf tun, dann entsteht auch kein Überdruck.

  7. Kerstin Bosenius sagt:

    Hallo Michael,
    bei der dargestellten Jenaer Trendglas Teekanne schreiben viele Rezensenten, dass ihnen die Teekanne auf der Herdplatte explodiert ist oder der Deckel hochgesprungen ist. Ich habe jetzt die Teekanne Marta von Bohemia Crystal bestellt. Die ist auch aus Borosilikatglas und für Ceranfeld und Gasherd geeignet. Es gibt sie mit oder ohne Teesieb. Man muss da auf amazon allerdings sehr aufpassen. Manche Anbieter bieten diese Teekanne mit einem Kunststoffsieb an.
    https://www.amazon.de/Bohemia-Glaskanne-Marta/dp/B0050NQS62/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1490191912&sr=8-5&keywords=Teekanne+Marta
    https://www.amazon.de/BOHEMIA-CRISTAL-Teekanne-Marta-Sieb/dp/B004GBWR6Y/ref=sr_1_7?ie=UTF8&qid=1490191912&sr=8-7&keywords=Teekanne+Marta

    Herzliche Grüße
    Kerstin Bosenius

    • Michael sagt:

      Hallo Kerstin,

      danke für den Hinweis. Ich habe mir die von dir angesprochenen Bewertungen gerade mal angesehen. Das Phänomen um das es dort geht heist Siedeverzug. Reines Wasser kann sich in dem glatten Glasgefäß auf über 100 Grad erhitzen, ohne das es zum kochen kommt. Es kann dann plötzlich loskochen. Im kleinen habe ich das auch schon beobachtet, allerdings nicht wie in der Rezesion beschrieben als Explosion.

      Es hat nichts damit zu tun, das das Glas nicht für die Herdplatte / Ceranfeld geeignet ist, sondern das Risiko besteht generell wenn reines Wasser in glatten Glasgefäßen gekocht wird. Ich würde jetzt auch erwarten, das das Risiko bei den anderen von dir genannten Kannen genau so besteht. Es scheint aber recht selten vorzukommen, wir kochen seit ca. 1 Jahr täglich in dieser Kanne und ich habe bisher immer nur kleinen Siedeverzug beobachtet.

      Demnächst werde ich mir das nochmal genauer ansehen und nach einem Weg suchen, wie man den Siedeverzug ganz vermeiden kann.

      Herzliche Grüße
      Michael

  8. Noack, Ralf sagt:

    Hallo Michael,
    habe gerade die Mini-Anlage erworben und bin dann über das Thema Glaskessel gestolpert.
    Wie sieht es mit dem guten alten Emaille-Teekessel aus? Wäre der ne etwas schlagfestere Alternative?
    Besten Gruß

    • Michael sagt:

      Hallo Ralf,
      hängt von der Qualität der Emaille ab. Ich vermute, das es schon besser als Edelstahl sein wird. Bin mir aber nicht sicher, ob davon auch Stoffe ans Wasser abgegeben werden könnten.

      Herzliche Grüße
      Michael

  9. OS sagt:

    Hallo Michael,

    wie machst du das dann beim Essen kochen? Töpfe aus Glas sind ja glaube ich nicht so einfach zu bekommen 🙂

    Den Glaskessel gibt es übrigens auch für Induktion. Funktioniert scheinbar aber nicht mit allen Induktionsplatten und kostet ca. das Doppelte.

    Gruss

    • Michael sagt:

      Es gibt schon entsprechend hitzefeste Töpfe aus Glas bzw. Keramik. Beim Kochen ist es aber auch nicht ganz so kritisch, da man selten nur mit Reinstwasser kocht. Sobald im Wasser was anderes drin ist, ist es ja nicht mehr so stark bestrebt aus dem Edelstahl was herauszulösen.

      • OS sagt:

        Interessanter Hinweis mit den Keramiktöpfen. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Und du hast natürlich Recht: außer z.B. beim Dämpfen ist beim Kochen in der Tat immer noch was anderes im Wasser mit drin. Danke!

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